ANOMALY – somewhere within the pines

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Anomaly gegeben haben, sind dies hier die Extremisten aus Wisconsin. Definitiv durchbrechende Härten bringen die Deather über die sieben Tracks nicht oder nicht vornehmlich auf die Strecke, aber es gehören tatsächlich auch fiese Schrägen wie Molltöne und gewollte Rückkopplungen dazu. Das mag sich im Opener „Cursed To Meet Another Sunrise“ noch relaxt bis progressiv anhören, doch im Anschluss merzt der Titeltrack das mit Aggressivität aus, auch wenn darin ein paar cleane Vocals vorkommen, und in der Tat auch seichtere Synthies. Die Stimmungen sind schon überwältigend positiv, können mitreißen und verleiten zum genaueren Hinhören. Interessant auch die orientalisch anmutenden Rhythmen von „These Cold Weeping Winds“. Nur würde das alles noch mehr Freude machen, wenn die Bassdrum weniger Klackern würde, aber irgendwas ist ja immer. Sieben bis neun Minuten braucht ein Song schon, für einen kompletten Durchlauf, mit Ausnahme des kurzen „Don’t Go Out In The Woods Alone“. Denn das kommt komplett mit der erzählgesangbegleitenden Akustikgitarre und wirkt sehr amerikanisch. Muss man einfach als Intermezzo werten. Die recht progressive Truppe aus Milwaukee liefert ein angenehmes Zweitwerk ab, das man sich gerne öfter reinziehen will. Mal sehen, was bei dem Fünfer in Zukunft noch passiert.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer