ANTICHRIST – pax moriendi

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Antichrist gegeben haben, sind dies hier die Peruaner mit ihrem ersten Album. Wer auf tödlichen Doom steht, ist hier an der richtigen Adresse. Was die Gitarren in dieser einfachen, klaren und zeitgemäßen Produktion leisten können, klingt sehr angenehm. Stellenweise unterstützen Synthies bei den Atmosphären, obwohl auch ohne schon erdige Grabesstimmungen Anmach sind. Nochmal eine Ecke finsterer kommen die Growls, die definitiv unterste Sohle sind und in Sachen Tiefe kaum noch Luft nach unten haben, haha. Es gibt aber auch klare Vocals, denn gegen Ende in „Forgotten In Nameless Suffering“ ist eine entspannte Sprechstimme zu hören. Ein epischer Track wie die elf Minuten von „In The Dark And Mournful Corner Of Memory“ gibt einige Möglichkeiten, verschieden dynamische Ideen wirken zu lassen. Jeder Part geht tief rein, egal ob gemächliche Ripp-offs oder hallige Absenkungen ohne Drumtakte. Dass die Südamerikaner auch mal eine anständige Speedattacke mit einfügen, muss absolut positiv vermerkt werden. Das lockert auf und setzt angenehm Akzente, wie das Piano in „You Will Never See Sun Light“, dessen Titel schon alles sagt. Das sind fünf Tracks mit Sternchen. Mehr davon bitte, am liebsten live!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer