ATOMIC WITCH – crypt of sleepless malice

Der Fünfer aus Cleveland legt sein erstes Album vor. Niemand hat gesagt, dass Musik eindeutig sein muss, um sie nach stilistischer Einordnung besser begreifen zu können. Was hier mit einem Intro wild loslärmt, kann mit dem ersten Track „Psychic Miasma“ ziemlich schnell in die Deathabteilung einer progressiveren Thrashschublade einsortiert werden. Die akustischen Klänge zu „Love Curse“ überraschen, und gehen alsbald laut in Verzerrtes über. Zwischen tretenden Doppelfüßen zischen und klingeln Becken, während man genauer drauf achten muss, was die Riffs eigentlich machen. Denn die wollen weder deutlich in die Tiefe gehen, noch weiter im Vordergrund agieren. Mit heller Stimme werden Vocals auf einer Ebene rough gebellt bis gekeift, in „Spooky Technology“ tauchen punktuell mal tiefe Growls auf. In der klaren Produktion nähert sich „Leather Noose“ wie eine Dampfmaschine. Der Dreiminüter ist schon wieder beendet, bevor man ihn greifen konnte. Wenn mal ein Solo auftaucht, dann nicht episch. Das mit dem Fragezeichen wäre auch alles halb so wild, wenn es wenigstens eine Atmosphäre geben würde, von der man erfasst werden würde. Auch nicht. Na ja, wegen einiger Neuzeitideen hätte sich der Oldschooler hier auch nicht sonderlich wohl gefühlt.

Wertung: 5/10
Autor: Joxe Schaefer