ATRAMENTUS – stygian

Die Tage werden kürzer und es wird wieder kälter, da kann man sich mal “Stygian” von Atramentus antun. Es geht mit epischem Todesdoom, der bis in dunkle Weiten des Ambient reicht, in Richtung Winter. Denn es hört sich nicht anders an, was diese drei hoffnungslosen Tracks verheißen lassen. Unterstützt durch tiefe Pianoanschläge krachen die ersten Akzente rein. Es tauchen neben Gitarren noch andere Tasteninstrumente wie Kirchenorgel und Synthies auf, doch im Vordergrund stehen Groll und Dunkelheit. Für den Sound hinter dem Namen Atramentus stehen fünf Leute, wo man sonst bloß einen Alleinherrscher oder vielleicht noch ein Duo erwartet. Gemeinsam erreichen sie es in diesen drei intensiven Monumenten von sechzehn, fünf und dreiundzwanzig Minuten, den Spannungsbogen zu halten, ohne die Klangfelder zu bunt zu gestalten. Da erscheinen grollige Growls aus unterster Sohle nur logisch, zu Beginn vom Grande Finale “Stygian III Perennial Voyage Across The Perpetual Planes Of Crying Frost Steel-Eroding Blizzards” knurrt es sogar aus der Alleruntersten. Nicht ganz ohne sind auch die langgezogenen Schreie, die mit den Weiten verschmelzen. Sehr passend zu den finsteren Endzeitvisionen mit definitiv einladender Hinhöraufforderung das ansprechende Coverartwork, bei dessen Anblick der altschulige Undergrounder am Plattenregal schon Interesse zeigen sollte. Mal sehen, wie es mit Atramentus nun weitergeht, wir werden die Band im Auge behalten.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer