AXE BATTLER – the wrath of my steel

Gleich zu Jahresbeginn werde ich mit etwas doch etwas Exotischem beglückt. Axe Battler aus Chile, das klingt doch mal spannend. Südamerikanische Metal Bands haben noch dieses Feuer, was vielen jungen europäischen und nordamerikanischen Bands leider fehlt.

Das Quartett existiert seit zehn Jahren und hat es in der Zeit auf eine EP und einen Longplayer gebracht. Da ich nichts von den beiden kenne, kann ich also absolut unvoreingenommen an das Thema rangehen. Also der Fünfer aus Santiago sieht zumindest auf Fotos bei meinen Recherchearbeiten aus, als wären sie in den glorreichen 80ern hängen geblieben. Leder, Nieten und antike Metal Shirts herrschen hier optisch vor, Heavy Metal par excellence. Interessant ist auch die Tatsache, dass ein deutsches Label, nämlich Dying Victims Productions, bereits erwähnte 5-Track EP von 2010 als Reissue mit drei zusätzlichen Tracks veröffentlicht. Starten tun Axe Battler mit dem Track “Killers Of The Night”, der mich durch dünnen Sound und teils etwas ausbaufähigen Gesangslinien nicht so ganz erreicht. Der 80er Jahre Sound ist doch etwas zu dominant und mindert das Hörvergnügen. Die Songs sind gut gemacht, aber auch nichts Außergewöhnliches. Mit “Wrath Of My Steel” und “Fight The Fire” hat man auch gleich titeltechnisch alle Klischees mit abgefrühstückt. Letzterer ist übrigens, wie der ein oder andere vielleicht schon vermutet hat, ein Witch Cross Cover, was dann auch mein persönliches Highlight der Scheibe ist.

Als Bonus gibt es drei unveröffentlichte Tracks. Schnell merkt man, dass die Jungs sich weiterentwickelt haben. Sowohl musikalisch, als auch stimmlich ist einiges passiert, was Axe Battler gut zu Gesicht steht. Der Sound ist fetter, obwohl er immer noch diesen 80er Flair inne hat und die Songs klingen viel ausgereifter und strukturierter, was mit gut gefällt. Hier hat es mir besonders “Endless Battles” angetan. Abwechslungsreich und mit geilen treibenden Headbangparts gespickt. Tolle Nummer. Das eingangs erwähnte Feuer fehlt mir trotz allem etwas, denn das Quintett klingt eher nach Kerze, als nach großem Lagerfeuer, um es mal bildlich darzustellen.

Lange Rede, kurzer Sinn: “The Wrath Of My Steel” ist was für Die Hard Fans oder Neugierige. Keine Scheibe, die man wirklich braucht, die aber auch nicht schadet.

Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen