BARUS – fanges (EP)

Geräte einstöpseln und los. Ganz langsam los. Das dauert schon etwas, bis man sich in „Fanges“ eingegroovt hat. Und dann nehmen noch Akustikgitarren das Feld, bevor es wieder lauter wird. Die Franzosen profitieren von einer breiten Basswärme, die im tighten Einklang mit den Drums in der Produktion Hörfreude schafft. Tempotechnisch bleibt man im offensichtlich bevorzugten Midtempobereich und darunter. Auch der zweite Langlauf „Chassis De Chair“ musiziert bedächtig, wird erst zu Disharmonien lauter und provoziert mit tricky Saitenläufen. Die Mutation zu einem schräg trampeligen Krachbatzen inklusive Rückkopplungen erstreckt sich bis zur Zielfahne. Das kannste jetzt unter progressiverem Death einordnen, oder vielleicht auch irgendwo im Doom, auf jeden Fall gibt es reichlich Strecken zum seriösen Zuhören. Nur zwei Tracks reichen aus, um eine Spielzeit von vierunddreißig Minuten auszufüllen. Dennoch wird „Fanges“ als EP vermarktet, obwohl andere für eine Albumlänge nicht einmal eine halbe Stunde vollkriegen. Diese Scheibe ist am letzten Tag des vergangenen Jahres veröffentlicht worden. Ein Zeichen?

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer