BLOOD STAR – first sighting

Das ist sie wieder, die markante Stimme von Madeline Smith. Nun liegt die „The Fear“ Single bereits drei Jahre zurück. Wir waren auf dieses erste Lebenszeichen des Vierers mit offenen Mündern aufmerksam geworden, haben das Quartett dann aber leider aus Augen und Ohren verloren. Verpasst haben wir in der Zwischenzeit ‚bloß‘ zwei weitere Singles, allerdings mit Coverversionen. Das hat nun etwas gedauert, bis das Album am Start war, genau gesagt drei Jahre, aber offensichtlich hat sich die Wartezeit gelohnt, auch wenn die Gesamtspielzeit aller acht Songs gerade über die Marke von bloß einer halben Stunde reicht.

Mit einem leichten Dämpfer geht es leider schon los, denn „All Or Nothing“ ist jetzt nicht der treibende Opener, den wir erwarten durften, macht aber trotzdem Laune. Genial nachvollziehbare Riffarbeiten in „Fearless Priestess“ lassen die Luftgitarre zücken und die Rhythmik geht in den Nacken. Das nicht mal dreiminütige „No One Wins“ lässt in erster Linie die kräftige Singstimme von Madeline dominieren. So haben wir das auch erwartet. Dagegen hören wir eine männliche Stimme im folgenden „The Observers“, wahrscheinlich die von Gitarrist Jamison, sonst auch für die Backingvocals zuständig. Das kann er, reißt aber längst nicht so vom Hocker, als wenn Madi den Song gesungen hätte. Das akustische Intermezzo „Dawn Phenomenon“ überrascht einerseits, erweckt aber auch ungemein Anspruch auf ernsteres Zuhören. Haben wir nicht erwartet, zündet aber und führt auch gleich ins coole und rhythmische „Cold Moon“ ein. Tatsächlich der beste Song bis jetzt. Mit seinen sechs Minuten Spielzeit muss „Going Home“ fast schon als episch bewertet werden. Der längste Track des Albums beruft sich auch wieder auf ein paar unverzerrte Gitarren, und ist auch der seriöseste Song der Scheibe, ausgestattet mit mehr Ausdruck, Reife und Tiefgang. Es ist alles einen kleinen Schritt weiter gegangen. Da hat in Nuancen eine Entwicklung stattgefunden, natürlich ohne die Wurzeln des Undergrounds verleugnen zu müssen. Der Finaltrack „Wait To Die“ ist dann endlich der Oberspeedster, schön mit tiefer Schimpfstimme von Madi und ein richtiger Abholer.

Ja gut, in Sachen hoher Tempi zeigt man sich auf dem Album verhaltener und der rohe Druck ist nun geschliffener. Zum Glück hat sich sonst nicht viel geändert bei der Vereinigung aus Salt Lake City, wenn auch gleich der Riesenumwerfer von Debütlongplayer „First Sighting“ nun leider nicht geworden ist. Blood Star hat definitiv das Herz an der richtigen Stelle, doch etwas mehr Dampf, so wie er uns noch auf oben angeführter Single mitriss, hätte diesen acht Tracks sehr gut getan. So bleibt es leider bei bloß 7,5 Punkten, die sich bei Riff und der klaren Singstimme bedanken können.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer