BONDED – into blackness

Knapp zwei Jahre nach ihrem saustarken Debüt kehren die Dortmunder Thrasher Bonded mit ihrem Zweitwerk zurück. Wer sie bisher eher für ein Allstar-Projekt gehalten hat, sollte spätestens jetzt feststellen, dass wir es hier mit einer sehr homogenen Band zu tun haben. Das Line-up ist gleich geblieben, und auch musikalisch setzen Bernemann, Makka & Co. den eingeschlagenen Weg fort, und packen sogar noch ‚ne Schippe drauf! Stilistisch unterscheiden sich Bonded durchaus vom üblichen, eher räudigen Teutonen-Thrash und klingen tendenziell eher nach Bay Area als nach Ruhrpott. Die Jungs sind unheimlich tight und präzise, und schaffen gekonnt den Spagat zwischen (nicht zu) modernem Sound und klassischem Thrash Metal. Auffällig im Gesamtbild ist zusätzlich, dass die Songs zum Großteil sehr prägnante Refrains haben, die sich schnell ins Gehirn einfräsen.

Die Scheibe startet mit dem kurzen Instrumental-Intro „The Arsonist“, um dann mit dem stürmischen „Watch (While The World Burns)“ den ersten gezielten Schlag in die Fresse loszulassen. Sehr starker Einstieg! Auch das folgende „Lilith (Queen Of Blood)“ dürfte jeden geübten Headbanger zu Höchstleistungen anspornen. „The Holy Whore“ verlangt Sänger Ingo alles ab, der mit seinem sehr kräftigen und variablen Organ gegenüber dem ersten Album nochmal eine spürbare Leistungssteigerung zeigt. Die wilde Fahrt setzt sich ohne Qualitätsverluste fort. Mal wird das Tempo gedrosselt, wie beim schleppenden „Destroy The Things I Love“, mal wird das Gaspedal so durchgetreten („Final Stand“), dass Makka sich mit seinen Drums fast selbst überholt. Mein Favorit ist das sehr eingängige und refrainlastige „Into The Blackness Of A Wartime Night“, das man nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Kopf kriegt, aber auch nach zwanzig Durchläufen noch immer Spaß macht (hab ich ausprobiert!). Der rasante Rausschmeißer „The Eyes Of Madness“ bietet noch einmal eine perfekte Kombination aus Hochgeschwindigkeit und Melodie, und beendet ein Album mit einem sehr hohen Energielevel, dass eigentlich jedem qualitätsbewussten Thrasher ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern sollte!

Wertung: 9/10
Autor: Felix Schallenkamp