BONJOUR TRISTESSE – against leviathan!

Um den Namen dieses Projektes zu übersetzen, müssen wir keine großen Verrenkungen anstellen. Zum dritten Mal bringt der einzelne Münchener, der sich hier Nathanael nennt und noch von den Augsburger Post Black Metallern Heretoir bekannt sein könnte, wo er sich für den Bass und Backingvocals zuständig sieht, seine Soloklamotte in Schwung. Auch hier darf Black Metal erwartet werden, der schön kalt und kauzig interpretiert wird. Zwischen Mollklängen und Melancholien trampeln Doppelfußrhythmen auf langen Fluren. Erfreulich keifig fallen die Vocals aus, welche der Angelegenheit noch mehr Urwuchs verleihen. Bei aller Rohheit wird ein gewisser Anspruch offenkundig wie im nicht ganz uninteressanten Slowpart des Monuments von Titelstück, um nur ein Indiz zu nennen. Vier Tracks zwischen acht und über zwölf Minuten Länge erwarten den Oldschooler, der mit Synthietapeten im Back klarkommen kann, die aber bloß die Sounddichte etwas verstärken und nicht nerven. Überhaupt ist „Against Leviathan“ eines der ernstzunehmenderen Ein-Mann-Projekte, durchdacht und mit Hintergrund. Somit ist erstmal alles gut. Jetzt kommt es nur noch darauf an, wie es beim Endverbraucher mundet, denn diese Scheibe ist der erste Teil eines Zyklus von zwei Alben.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer