BULLET – dust to gold

Ey, Kinder wie doch die Zeit vergeht. Nun musste ich doch wirklich nachlesen, wann die letzte Scheibe der Schweden das Licht der Welt erblickte. Das ist wirklich schon dreieinhalb Jahre her. Die Messlatte bei mir liegt hoch, denn „Dust To Gold“ tritt in große Fußstapfen. Hat doch „Storm Of Blades“ als eine der ganz wenigen Scheiben aus mir eine glatte Zehn herausgelockt. Tracks wie „Riding High“, „Hammer Down“ oder das grandiose Stray Cover „This One’s For You“ haben mich monatelang in den Bann gezogen und mir ein seeliges Dauergrinsen ins Gesicht gemeißelt. Auch unsere Nachbarn haben diese Scheibe sehr oft gehört, ob sie wollten oder nicht.

Seit dem ist im Hause Bullet verhältnismäßig wenig passiert, außer, dass Adam Hector den Tieftöner an seinen Bruder Gustav übergeben hat. Die ersten Live Auftritte hat er mit Bravur bestanden, wovon ich mich selber auf dem Headbangers Open Air im vergangenen Jahr überzeugen konnte. Das Cover des aktuellen Silberlings ziert der berühmt-berüchtigte Bullet Bus, den man im umweltbewussten und technikaffinen Deutschland wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen wird. Darauf die Bandmitglieder und das alles im Sonnenuntergang – coole Idee und 100% Bullet.

Musikalisch werden  die zwölf Tracks mit „Speed And Attack“ eingeleitet. Eine nette Nummer mit Dampf, die auf kommendes vorbereitet. Das ist dann „Ain’t Enough“, eine coole Mitsingnummer, die mit einem klassischen Hampus Gitarren Solo aufgelockert wird. „Rogue Soldier“ tritt auch ordentlich Arsch und ist musikalisch schon etwas anspruchsvoller. „Fuel The Fire“ ist zwar im Midtempo gehalten, aber gerade da liegen die Stärken von Bullet und damit ist dieser Song dann auch eines der Highlights von „Dust To Gold“. Das wird live sicher auch sehr mächtig, ähnlich wie „Hammer Down“. Logisch, dass dieser Song dann auch als Singleauskopplung genutzt wird. Auf der B-Seite befindet sich das live übermächtige Angel Witch Instrumental „Dr. Phibes“.  „Screams In The Night“ setzt dann den Fuß wieder aufs Gaspedal und ist eine schön rockige Nummer. „Forever Rise“ überzeugt im gedrosselten Tempo mit feiner Gitarrenarbeit und übersichtlichem Text.

Stampfend geht es mit dem Titeltrack in die letzten fünfeinhalb Minuten des Rundlings. Mächtiger und druckvoller Song mit viel Melodie, der vom Feeling etwas an „Rolling Home“ erinnert. Nach rund 39 Minuten ist das Spektakel dann auch schon wieder vorbei. Sehr schade, denn „Dust To Gold“ ist wieder mal eine geile Scheibe geworden, die zeigt, dass Bullet keinem Trend hinterher hetzt, sondern sich immer absolut treu sind. Für mich persönlich kommt diese Veröffentlichung zwar nicht ganz an ihren Vorgänger heran, dafür gibt es von mir trotzdem eine uneingeschränkte Kaufempfehlung und satte neun Punkte.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen