CELTACHOR – fiannaiocht

Die Leadgitarre erzählt aus ihrem Leben. Man hört ihr und ihren Melodien voller Aussage gern zu. Als sich eine kalte und blackmetallische Riffwand aufbaut, rechnet man mit einer extremeren Ausrichtung, die jedoch nicht permanent zugegen ist. Spätestens ab den Flöten bestätigt sich der vom Cover her bestimmte Folk-Verdacht, der den Sound von Celtachor mit prägt. Das alles spielt sich schon im Opener “Sons Of Morna” ab, ein facettenreicher Siebenminüter. Eine Geige in “King Of Tara” bestätigt das und der Beipackzettel spricht bei dem Sechser aus Irland von Celtic Black Metal mit irischer Harfe und Bouzouki. “Tears Of Aoife” ist ein reines Flötenintermezzo. Interessant wird ihre Atmosphäre durch eine gewisse mitschwingende Melancholie, die man in vielen Bands ihres Landes hören kann, welche mit Lyrics von Erzählungen aus ihrer Heimat aufwarten. Dazu sind auch akustische Gitarren und leisere Parts keine Seltenheit. Erstmalig hört man auf ihrem dritten Album Klargesang. Aggressionen bauen sie selten auf, oder ab, je nach Betrachtungsweise. Auf jeden Fall bekommt man in “Tuiren” damit zu tun, oder in meinem Favoriten “Cauldron Of Plenty”. Wenn die Gewalt wie in “Caoilte” oder “The Battle On The Shore” plötzlich loslegt, geht das ziemlich gut ins Ohr und man will mehr davon, mehr als sie bieten. Diese zehn Tracks mit fast einer Stunde Spielzeit beschäftigen den Hörer, können Fans auch mitreißen.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer