COFFIN LURKER – foul and defiled

Ehe man sich versieht, steht man nach dem Auflegen gleich mitten im Groll zu schleppendstem Tempo. Kriegt man erst gar nicht richtig mit, weil die Drums weiter hinten im dunkelsten Urzeitschlamm versinken. Abgründigste Riffgitarren treiben lavamäßige Langsamstrecken in finsterste und böseste Ecken, bis man deren entlegenste Winkel erreicht. Ebenso wie beim undurchsichtigen Coverartwork lässt sich schwer einordnen, ob diese einstürzenden Höhlensysteme eher noch zum Death oder Black Metal passen. Selbst die Saiten des Basses sind pure Dunkelheit, wenn man sie in Gitarrenpausen mal in die Ohren kriegt, wie im Finale von “Suspended Animation”. Danach kann man im folgenden “Sacrificial Chalice” durch die Untergangsstimmung irgendwo eine Glocke ausmachen, die jedoch alsbald verstummt. Zum Leben erwecken kann hier gar nichts, ganz im Gegenteil. Bei diesem Extremduo handelt es sich um ein abgedrehtes Experiment von Maurice De Jong von Gnaw Their Tongues, Cloak Of Altering und Dodenbezweerder und Rene Aquarius, der bereits mit Cryptae, Dead Neanderthals, Imperial Cult und Plague Organ in Erscheinung getreten ist. Was im fünften und letzten Track “Cadaverous Odor” noch nicht zerstückelt ist, zerbröseln die Niederländer mit wulstig rammenden Stampfrhythmen, die ein plötzliches Ende finden und so nach zweiunddreißig Minuten Vernichtung abbrechen, so wie es ad hoc anfing. Das schreit nach Fortsetzung…

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer