COLTRE – to watch with hands…to touch with eyes

Colte aus der Hauptstadt des britischen Königsreichs war auch seit längerem eine der Bands auf meiner Muss-ich-mal-hören-Liste. Entsprechend happy war ich im vergangenen Jahr, als dieses Quartett auf dem Billing des Der Detze Rockt auftauchte. Dort haben sie mich auch ziemlich schnell begeistert und mein nächster Weg war zum Merchandise, um mir ihre erste EP „Under The Influence“ zu kaufen. Diese verbrachte dann auch einige Wochen in meinem CD-Wechsler. Nun ist endlich die Zeit gekommen, dass die Jungs ihren ersten Longplayer auf die Menschheit loslassen. Acht Tracks haben Coltre zusammengetragen und das Ganze mit einem künstlerische tiefgründigen Cover versehen. „Feast Of The Outcast“ ist eine geil rockende Opener Nummer, die mit einem spannungsaufbauenden Break in den Hauptteil übergeht. Coltre haben diesen warmen britischen oldschool Sound, der einen direkt in die Wohlfühlzone katapultiert. Dazu der charismatische Gesang von Marco Stamigna, der mit seinem Stimmumfang einfach perfekt harmoniert. Das mitreißende „Rat Race“ ist ein echtes Highlight und für mich der beste Track der Scheibe. Auch das folgende „When The Earth Turns Black“ ist eine schön flotte Nummer, die gar mit kurzen Chorus Parts überrascht und sich auch ansonsten sehr abwechslungsreich zeigt. Eben diese gekonnte Abwechslung machen die Coltre Songs für mich so spannend und bereits erwähnter Fronter Marco setzt bei jedem noch ein i-Tüpfelchen oben drauf. Das finale „Oblivion“ ist eine seichte, schleppende Nummer, die mit ihrem kraftvollen Refrain eine echte Bereicherung ist. Besonders auch der unerwartete Schluss lässt mich nochmal aufhorchen. „To Watch With Hands…To Touch With Eyes“ hat mich ähnlich wie seine Vorgänger EP voll überzeugt. Coltre haben sich weiterentwickelt und ihren Spirit glücklicherweise beibehalten. Ein echt starkes Album, was die Engländer hier abgeliefert haben, das es vermutlich in meine Jahres Top-Ten schaffen wird.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen