CONCETE WINDS – nerve butcherer

Concrete Winds aus Finnland sind mir bis dato kein Begriff. Das Almanach des Metals, das Metal Archiv, weiß zu berichten, dass es sich hierbei um eine Zwei-Mann-Band handelt, deren Protagonisten bei der leider inzwischen zu Grabe getragenen Death Metal Band Vorum aktiv waren. Mikko an den Drums und P.J., der den Rest der Musik beisteuert, sind seit 2019 am Start und bringen mit Nerve Butcherer ihren bereits zweiten Langspieler auf den Markt. Ordentlich aufgereiht stehen die aus jeweils zwei Worten bestehenden Songtitel untereinander und das ist dann auch die einzige Ordnung, die dieses knapp siebenundzwanzigminütige Manifest zu bieten hat.

Los geht die Zerreißprobe mit dem rund zweieinhalbminütigen Titeltrack, der vor Geschwindigkeit und Hass schon fast zerbrechlich wirkt. Ein aggressives Geballer sondergleichen, das mit unzähligen Breaks und Riffings gespickt ist. So knallen einem hier fünf Tracks in Folge um die Ohren, die scheinbar im Chaos geboren wurden. „Intravenous Doctrine“ ist der erste Titel, der so etwas wie Abwechslung zu bieten hat. Zweistimmiger Kreisch- und Growlgesang wechseln sich in dem High-Speed-Death Metal Armageddon der Songs ab. „Paroxystic Flagellator“ heißt der nächste Lichtblick, der mit wenig nervenden Parts auskommt und sogar einen kurzen rhythmischen Bangpart enthält. Im Industrial Death Metal Mixer „Dissolvent Baptism“ geht es modern und streckenweise gar melodisch zur Sache. Das ist schon fast mein Highlight der Scheibe, denn der stampfende Industrialsound harmoniert geil mit dem infernalischen Hochgeschwindigkeitsgewitter.

„Nerve Butcherer“ trägt seinen Namen wirklich zurecht und ich bin um jede Pause zwischen den Songs dankbar. Dennoch hat die Scheibe etwas, wie ich nach dem zweiten Durchlauf feststellen muss. Immer wieder bin ich versucht auf die Stop Taste zu drücken, aber die Faszination nach etwas so Morbidem hindert mich dran. Für diese Scheibe braucht man wirklich starke Nerven. Death Metal Chaosjünger und Grindfans können hier mal ihr Glück versuchen, aber auf eigene Gefahr.

Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen