DESCENT – order of chaos

Krach wird langsam lauter, bis die Haudegen plötzlich loslegen. Die beiden Gitarren geben ganz schön Kante, kratzen, scheuern und röhrbraten hm-2-mäßig kontinuierlich voran, wie ein 20er Bohrer in Beton. Auch wenn man nicht auf Core steht, und ein Anteil davon ist in diesem Death Black vorhanden, freut man sich über die allgegenwärtige Durchschlagskraft auf diesem Zweitwerk des Down Under Fünfers. In ketzerischen Angriffsschüben drücken uns die Jungs aus Brisbane acht Tracks ins Gehirn, dazu muss man schon bereit sein. Ist jedenfalls ziemlich unpassend, wenn auf der linken Spur der Golfkrieg tobt, oder grad der Parkassistent piept. Wenn mal so etwas wie Melodien auftauchen, wie im atmosphärischen Back von „Resolve“, hat das nur ausschraffierende Zwecke. Die Leadgitarre mitten in „Fester“ ist an sich auch nix anderes als Lärm. Ripp-offs zu „Filth“ kommen ganz schön derbe, da können sich andere Genrerabauken mal ganz schön was von abgucken. Denn so darf das auch sein, wenn man sich der härteren Gangart verschrieben hat. Das nicht einmal zweiminütige „Safe“ ist tempotechnisch ein einziger Blitzkrieg. Geile Sache, so muss das. Fast genau eine halbe Stunde und das Teil ist durch. Wer jetzt noch nicht genug hat, drückt auf Repeat. Alle anderen gehen erstmal aufs Klo, oder zum Nervenarzt.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer