DETRAKTOR – full body stomp

Um es gleich vorweg zu nehmen, einschläfernde Langeweile geht definitiv anders. Die Hamburger legen einen ruppigen Start hin, wonach sich massig sterile Kälte sowie Mollriffs mit Halbtonsprüngen ergießen. Jeder Anschlag kommt eisern, als wenn silbern glänzende Stahlseile angerissen werden. Der Klang der sauberen und glasklaren Produktion hat sich bei analoger Wärme nicht viel abgeguckt. Da hätte die Bassbespannung vielleicht sogar noch einen Tacken mehr Stahlseilattitüde abbekommen können. Würziges Gebrüll wird in einer Tonlage geschrien und beim Undercroft Cover „Evilution“ hören wir mal den Warpath Shouter Dirk Weiß am Mikro. Gern ist beutendes Hundknurren eingespielt worden, wurde vielleicht sogar von dem niedlichen Tierchens des Coverartworks performt. Mit der Fauna haben es die Mucker aber, kommen in den Songtiteln noch Gorilla und Bären („Gorilla“ und „Bear Fight“ sind die beiden ausgekoppelten Singles) vor. Und Achtung: ein Lob noch an das aufputschende Gitarrensolo in „Perro“, möglicherweise der Name eines der possierlichen Felldarsteller auf dieser Platte. Ebenfalls muss hier das Finalgefinger in „Seven“ noch erwähnt werden, das noch etwas epischer und abgedrehter ausgefallen ist. Zwar läuft hier alles unter Thrash Metal, nach Angaben des Beipackzettels auch unter Groove, aber ein gewisses Corefeeling werden wir die ganzen neun Tracks einfach nicht los. Wahrscheinlich deswegen, weils einfach mit drin ist. Aus Sicht des Oldschoolers immer noch besser, als wenn man diese zweite Scheibe der Hanseaten in die Nu-Schublade einordnen möchte.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer