DISTARTICA – in silence they scream

Na, das baut sich ja schön auf, allmählich wird ein Schuh draus, was wir von Distartica aus Texas für die nächste Stunde erwarten dürfen. Die versierten Drums bevorzugen zwar mittlere Tempi, erdige Riffs braten alles durch und rauhe Vocals brüllen in verschiedenen Tonlagen jeden zusammen. Das ist alles lupenreiner Oldschool Thrash, ohne Anbiederungen an die Neuzeit, aber definitiv mit permanentem Doppelarschtritt. Kleine Quertreiber sind die Disharmonien im Schluss von „Absolution“, sonst knallt es deftig und sehr stimmig. Speedtrains durchfahren Tracks wie „Brains Scattered Blood Splattered“, das Titelstück, oder die Schlussnummer „Fragments Of A Past Existence“. Ziemlich rund auch das Uptempo Vorzeigestück „Time Vortex“, dem wir kurz vor Schluss lauschen dürfen. So auf ziemlich allen Heavy Metal Releases trifft man dieser Tage immer wieder auf Intermezzi, als gehörte das dazu wie das Salz in der Suppe. Also liefert auch dieses Trio durch „Eternal Guardian“ eins ab. Was immer wieder sehr gut gefällt, ist der klare und rohe Sound ihres zweites Albums. Das geht tiefer rein und beansprucht den Nacken. Diese zehn Tracks sind durch, wenn der Große Zeiger fast einmal rum ist, fast. Und, hat irgendeiner bemerkt, dass Drummer und Shouter Carlos tatsächlich komplett blind ist? Amtlicher Scheiß, den er hier mit seinen beiden Compagnons auf die Beine gestellt hat…ganz großer Respekt! Kein Problem, Houston!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer