DREAM UNENDING – tide turns eternal

Was hier im Intro „Entrance“ so zaghaft, leise und spärlich aus der Unverzerrten geholt wird, entwickelt sich in den nächsten sechs Tracks zum Doom, der hoch bis zum marschierenden Uptempo reicht. Allerdings nicht unbedingt mit megafetten Riffs, sondern etwas filigraner und progmäßiger. Was sonst die Riffs leisten, wird hier von erhabenen Tiefstgrowls übernommen. So hat jedes Soundgebilde reichlich Raum und jedes Instrument ist bis zum Bass in Gänze wahrnehmbar. Weiterhin etwas zu sagen hat eine Kirchenorgel. Wenn sie auftaucht, bleibt sie nicht für atmosphärische Tapeten im Back. Pink Floyd haben vor fünfzig Jahren auch solche Atmosphären erschaffen, zwar mit einfacheren Mitteln, aber bei Dream Unending zählt das Feeling. Hier ist die Produktion zeitgemäß, erreicht mit aller Klarheit und Tiefe das Gehirn des Hörers. Dieses Duo macht hier alles richtig und will ganz offenkundig seinen eigenen Weg gehen, mit leichten und eher schwebenden Sounds, tatsächlich als ob ein Traum niemals endet. Ob das auch für die Beständigkeit dieses Projektes gilt, ist schwer vorhersehbar, von der Qualität her jedoch wünschenswert. Etwas off-topic fiel das Coverartwork aus, das nun weder nach Prog oder gar Doom anmutet. Lasst euch nicht täuschen!

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer