DYSYLUMN – cosmogonie

Diesmal ist es bei den beiden Franzosen aus Lyon ein überlanger Batzen geworden, der wesentlich größer ausgefallen ist, als ihre beiden Longplayer zuvor. Zuerst baut sich eine Synthiespannung für eine lange Strecke auf, dann wird es lauter und in der Tat schon angenehm eingängig. Die Verantwortlichkeit für eine hochmelodische Songdomination liegt in permanenten Leads begründet. Das mächtige Fundament darunter wird in erster Linie durch das Schlagzeug bestimmt, das ganz offensichtlich in schnellen und langsamen Passagen einiges zu sagen hat. “Dispersion I” macht durch seine Hoffnungslosigkeit und Negativstimmung erstmal richtig den Eindruck von älterem Black Metal, den man in den Tracks zuvor in der Form noch nicht gehört hat. Die Growls können so intensiv werden, dass eventuelle in den Klangfeldern aufkommende Harmonien wie in “Dispersion II” jäh zerstört werden. Die Produktion kommt breit und druckvoll, wovon auch das immer wieder erwähnenswerte Schlagzeug profitiert. Allein deswegen lohnt sich schon der Kauf dieser überlangen Platte, die über das maximale Fassungsvermögen einer CD hinausgeht und erstmal nur digital erhältlich ist. Denn abzüglich Intro, Outro und einem Intermezzo bleiben noch neun epische Tracks übrig, die allein schon insgesamt siebzig Minuten messen. Der Hörer darf also etwas Zeit und ein wenig Geduld mitbringen, dessen Aufwand entschädigt wird.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer