EARTH AND PILLARS – earth II

Eine Synthiewand und eine Akustikgitarre werden immer lauter. Nein, ein Intro ist das nicht, sondern vielmehr der eröffnende Zwölfminüter “Becoming”. Einzelne Growls hallen dazu und etwas Drumwerk fügt sich ein, doch die stetig ansteigende Dichte dieser Wand scheinen die Tasten irgendwie allein zu bewältigen. Eben diese sind auch dafür verantwortlich, dass in diesem breiten Sound der Übergang zu “Falling” nahtlos klappt. Natürlich greift die Riffgitarre dabei mit zu, besitzt aber keine Führungsrolle. Vor dem dritten Stück “Ascending” gibt es mal eine kleine Pause, bis man schnell wieder den nächsten Soundberg aufgebaut hat. In diesem Stück tauchen wieder einzeln gezupfte Saiten der Akustikgitarre mit dem Vermögen auf, aus dem Dickicht hervorzutreten. Meist stuft man extreme Musik nicht unter Superlativen ein, wenn sie aus Italien kommt. Auch sicher bei Earth And Pillars nicht, wo alles recht farbenfroh dargestellt wird. Passendes Coverartwork übrigens, das sei an dieser Stelle noch erwähnt. Ein Track rennt bis zu achtzehn Minuten und jeder ist ein Riesenklumpen. Eigentlich kann man die ganze Platte besser als einen vierteiligen Megamonoliten von Atmosphäre sehen, von dem sich ins Gesicht gedrückt niemand trennen kann. Und will. Die Italiener benötigen dadurch bloß vier Tracks, um auf eine Spielzeit von über eine Stunde zu kommen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer