ECHOLOT – curatio

Obwohl Doom an keine stilistischen Grenzen gebunden ist, erwartet man langsame Tiefenriffs. Das geht bei dem Trio aus Basel aber völlig anders los, denn die steigen locker jammäßig ein. Weinerlicher Gesang kommt dazu, ohne dass etwas in Richtung Gothic deuten würde. Die Schweizer spielen schon progressiv, doch mit natürlichem Punch. Als sich schattig gekeifte Growls ihren Weg in die durchdachte und zusammen erfühlt umgesetzte Musik bahnen, findet der angekündigte Begriff der Psychedelic zusätzlich Anwendung. Leisere Parts werden allmählich lauter und dynamische Klanglandschaften erschaffen Atmosphären. Die wohl derbsten Riffs erleben wir zu den ersten Punches vom letzten Stück „Wildfire“, das gleich in blackmetallisches Gerase übergeht. Das härteste, schnellste und auch metallischste Erlebnis auf diesem Album, auch wenn hier noch cleane Gesangsstimmen vorkommen. Der Track baut sich stilvoll auf und ab, doch so explosiv wie zu Anfang wird er nicht mehr. Sehr interessant. Synthies und Samples kommen vor, beenden auch die Scheibe, halten sich sonst aber ganz dezent zurück. Vier Tracks zwischen acht und zehn Minuten Länge offenbaren mal Ideen, die von simplen Bratriffs weit entfernt sind. Ein bemerkenswert hochwertiges Stück Musik!

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer