Epitaphe – I

Ein ekelhaftes Störgeräusch wird lauter, bis die Riffgewalt einsetzt. Die Franzosen sind im Death und Doom zu Hause, aus dem heraus sie einen Batzen Groll und Galle spucken. Dabei wird ganz viel Dunkelheit und Schwärze offenkundig, dass auch Black Metaller hellhörig werden. Und das sollten sie auch, denn dieses erste Album von Epitaphe erzeugt mit Hall und queren Harmonien viel kalte Stimmung bis Unwohlsein. Die Songlängen betragen Durchlaufzeiten von neun bis zwanzig Minuten, wenn nicht grad das fluffige Intermezzo “Reveries” läuft. Allen voran der abschließende Zwanzigminüter “Monolithe”, ein dynamisches Bollwerk von Höhen und Tiefen, welches schon wegen seiner Griffigkeit das Albumhighlight darstellt. Reichlich Stoff für die Ohren und das momentane Wohlbefinden, quasi ein Angriff auf die derzeitige Verfassung des Konsumenten. Die Scheibe gibt über eine Stunde Zeit, sich darüber klar zu werden, was diese fünf Tracks mit dem Hörer anstellen sollen. Wer jetzt danach nicht gleich Bier besorgen muss, gönnt sich einen weiteren Durchlauf.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer