ESTERTOR – tales from the ancient grave

Seit ihrem Albumdebüt „Buried In Morningside“ sind vier Jahre vergangen und jetzt legen die Thrasher von Estertor ihren zweiten Rundling an die Sonne. Schön rough sägen die Riffgitarren, dann geht die Schlittenfahrt im Eröffner „Assimilating Flesh“ ab. Es bleibt sehr roh und rauhere Glattvocals ohne Beautyambitionen bringen mit Hall den Faktor des anvisierten frühen Trashhorrors mit ein, auch wenn sich grad Gangshouts dazu gesellen, aber bestimmt bei Filmsamples. In Sachen Tempo legt das an Position drei platzierte „Nocturnal Strigoi“ noch ein Eisen zu, damit wird die Geschwindigkeitspalette noch weiter nach oben gestreckt. Das geht auch gerne ohne Doublebass, sehr angenehm! Richtig geil, und was jetzt schon zum wiederholten Male auffällt, sind die panischen Soli, die den wuchtigen Trümmersound durchschneiden. Ein Ohrwurm auch die Leads nach dem einleitenden Spracheinspieler von „Repugnant Face Of Death“. Es hätte bei dem High-Level-Untergrundcharme dieser neun Tracks auch verwundert, wenn hier Grünschnäbel am Werk gewesen wären. Die Members des Fünfers kommen aus der spanischen Extremszene und wissen, wie ihre Instrumente buchstabiert werden. So einen markanten Abschlussmarschierer wie „Keeper Of Hell“ schüttelt man sich auch nicht als Frischling aus dem Handgelenk. Allein schon durch den beschriebenen Gesang, wenn man die Ausstöße von Shouter Edu so nennen will, wird man die Band aus Katalonien wiedererkennen. Hier schlägt der rohe Oldschooler zu, wenn er es auch leider noch nicht beim Vinylformat kann, aber das große Schwarze sollte doch bitte bald auf die Erscheinungsliste nachgeschoben werden.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer