ETERNAL STORM – come the tide

Zwar startet das erste Album der Madrilenen mit einer akustischen Gitarre, aber die sphärische Wand lässt nicht lange auf sich warten. Leichte Progressivitäten sind auszumachen, besonders beim filigraneren Schlagzeug, doch die Grundausrichtung bleibt melodischer Death Metal der älteren Spielart. Modernere Aspekte, natürlich neben dem hohen Melodieanteil selbst, kommen in erster Linie von der zeitgemäßen Produktion, die von Klarheit und Tiefe genährt wird, ohne sich in Richtung Bombast strecken zu wollen. Dabei erscheinen Parts der Doublebass gar so unpassend nicht, wenn auch ihre Anschläge etwas pappig klingen, in dem sonst sehr okayen Sound der Platte. Die Vocals setzen sich aus einer klaren Stimme und auch voluminösen Growls zusammen, eine angenehme Vielseitigkeit unterstreichend. Von den acht Tracks rennen zwei über zehn Minuten, was wiederum ihren Hang zur Epik spiegelt. Bei einer Gesamtspielzeit von einer Stunde stellt sich natürlich die Frage, ob die Qualität über diese Dauer so hoch gehalten werden kann, dass die Spannung nicht abflaut. Doch wer auf den Sound der Iberer steht, was auch für Oldschooler absolut nachvollziehbar ist, der wird bei “Come The Tide” eh nicht auf die Uhr schauen.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer