EVIL HUNTER – same

Den Namen der Band bitte nicht mit einem Videospiel verwechseln, denn diese bösen Jäger wollen nur spielen, nämlich klassischen Heavy Metal, nur leicht modernisiert. Verglichen mit ihren Landsleuten von Muro, Iron Curtain oder Hitten setzen diese Spanier auf eine glasklare Hochglanzproduktion. Das muss nicht verkehrt sein, dann sollte aber auch der Sound der Bassdrum stimmen, der hier etwas dünn kommt und leider in den Anschlägen zu sehr klackert. Etwas mehr Tiefe wäre auch schön gewesen, doch Songs wie „Hot Leather“ funktionieren auch so, wenn sie mehr Achtziger inhalieren. Sehr markant mit hohem Wiedererkennungswert erinnern die helleren Vocals, schneidig und rough, etwas an den frühen Marc Storace bei Krokus. Was den Fünfer aber immer wieder auszeichnet, ist die anständige Gitarrenarbeit von zwei Brettern. Vor allem die Soli verdienen Respekt, denn es wird dabei weiter gerifft, wie es sein soll, und das gehört honoriert. Kein schlechtes Debütscheibchen von Evil Hunter, dem es nicht leicht fallen wird, sich in der Veröffentlichungsflut zu behaupten. Das Coverartwork wird den Iberern dabei keine große Hilfe sein, die Ballade „By Your Side“, fast so schnulzig wie „Is This Love“ von Whitesnake, auch nicht.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer