EVILSPELL – padre vostro

Poff … das knallt sofort los. Evilspell aus Italien machen keine Gefangenen, sondern erledigen ihren musikalischen Auftrag ohne lange zu fackeln, die Klatsche fegt dir direkt ins Gesicht. Diese Blackthrasher legen eine amtliche Kante vor, welche ganz locker zusätzlich unter der Rubrik ‚Speed‘ eingeordnet werden muss. Die uncleanen Shouts von Gitarrist Filo bringen ein derbes Pfund Hass mit ein. Und sie lassen nicht locker, bis „Cardinal Rapist“ an Trackposition vier etwas gemächlicher startet. Das hält aber nicht lange an, wie man sich denken kann, denn in seiner zweiten Hälfte wird der Song zum Nackenbrecher. Eine Kirchenorgel zum Intermezzo „Necrology“ kann das hohe Tempo auch nur für kurze Zeit unterbrechen, danach feuert „Antisocial Satan“ wieder aus allen Rohren. Auch ein Klopper wie „Sacrifice“ bekam noch ein paar Midtempi eingeflochten, sowie wieselflinke Saitenflitzereien. Darüber hinaus machen die neun Tracks noch richtig Laune. Wohl dem, der beim Ablauschen dieser Scheibe noch kaltes Dosenbier in Reichweite hat. Und dem Drummer Igor müsste die Power eines Hochleistungssportler attestiert werden, wenn tatsächlich zweiundvierzig Minuten durchgeprügelt würde. Dann wären für dieses dritte Album auch mehr Punkte drin gewesen, wenn man zusätzlich oben angeführtes Intermezzo vergessen kann. Mit Ausdruck und Attitüde stimmt jedoch alles, dass acht Zähler gut passen.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer