EXTERMINATION ORDER – the siege of ascalon (EP)

Extermination Order sind eine Band (oder auch ein Projekt) aus den USA, Island und Deutschland, die sich darauf verschrieben hat, in jeder Hinsicht einem großen Vorbild Tribut zu zollen. So was hat es natürlich schon gegeben. Das beste Beispiel sind für mich hier Warhammer, die das Erbe der Kultband Hellhammer immer ziemlich gut reproduziert haben. Die Band, der sich Extermination Order angenommen haben, ist jedoch noch eine ganz andere Hausnummer und keine geringere als Bolt Thrower! Schon der erste Blick auf das Artwork weckt Erinnerungen an „The IVth Crusade“, und beim Bandlogo wurde anscheinend eine Schablone benutzt. Diese Schablone findet sich auch bei der Musik wieder. Die Jungs orientieren sich zu 100% an ihren Vorbildern, kombinieren fette Doublebass-Teppiche mit eingängigen Melodien und marschieren durchaus straight voran. Die ersten vier Songs der EP gehen klar in die Richtung der mittleren bis späteren Bolt Thrower Alben, danach kommt mit „Siege Of Power“ noch eine Napalm Death Coverversion im „Realm Of Chaos“-Soundgewand. Die ganze Sache beinhaltet allerdings ein Problem: Bolt Thrower waren perfekt und übermächtig! Jeder Versuch, diese Götterband zu kopieren kann nur scheitern! Und genau das tun Extermination Order leider auch. Die EP mag ambitioniert sein, aber schon der Gesang ist viel zu eindimensional, um auch nur in die Nähe eines Karl Willets zu kommen, und insgesamt kommen weder der Sound noch das Songwriting in die Nähe des Originals. Aus der Distanz betrachtet ist die EP natürlich kein Schrott, die Jungs können zocken! Aber sie sollten sich freischwimmen und einsehen, dass es Vorbilder gibt, die man nicht erreichen und die man demzufolge natürlich auf jeden Fall als Einfluss nutzen kann, aber eben nicht bedingungslos kopieren sollte.

Wertung: -/10
Autor: Felix Schallenkamp