FORTID – world serpent

Das fängt erst allmählich an, denn nach dem Synthieintro mit Orchesterparts betätigen sich erst noch Akustikgitarren. Nun ja, schon das Coverartwork spielt auf Zeit, da kann keiner mehr behaupten, die Norweger hätten uns nicht gewarnt. Recht straight marschiert dann noch „The True Awakening“ voraus, bevor es mit rasenden Doublebassteppichen richtig loszugehen scheint. Doch für die grobere Gewalt gibt es auf „World Serpent“ keinen Platz. Ein feiner Anstrich erstreckt sich durch die zehn Songs, der auch gleich ein Erreichen höherer Maße von Gift und Galle verhindern. Sauberkeit bis zum Hochglanz ist hier Trumpf, das gilt auch für die Vocals, denn von Shouts bis zu klaren Gesängen wird eine breite Palette abgegrast. Auf die Dienste von Synthies wird auch weiterhin gesetzt, in progressiven Schüben und entspannteren Strecken. Atmosphärische Frostfelder müssen nicht erwartet werden, dabei können die Gitarren schon deftiger braten wie in „Pandemic”. Das tun sie leider zu selten, was wohl auch der Knackpunkt für keine höhere Bewertung ist. Das alles kann man aber auch gut finden, wenn man wie bei Amorphis oder den sonst schon genialen Solstafir heuer den Druck vermisst. Zum Schluss sei noch ein geiles Solo erwähnt, das in mitten des pre-Finaltracks „Perfect Annihilation“ darauf wartet, entdeckt zu werden.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer