GAUNTLET RULE – the plague court

Was wäre ein Sonntag ohne Musik aus dem glorreichen Schwedenländle? Richtig: ein verlorener. Das dachte sich wohl auch der Joxe, wie er mich auf einen digitalen Rundling namens „The Plague Court“ des Trios Gauntlet Rule aufmerksam macht. Wie es der Zufall so will, ist das für mich natürlich keine unbekannte Band, denn Kopf hinter dieser Heavy Metal Band ist Peter Svensson, der Schweden Metal Fans beispielsweise von Bands wie Assassins Blade, Cult Of The Fox oder Void Moon ein Begriff sein könnte. Seit drei Jahren ist dieses Trio aktiv, welches noch aus dem Multi Talent Rogga Johannson (hier erspare ich mir die Bands, da wir sonst noch in zwei Stunden hier sitzen) und Teddy Möller besteht. Letzterer ist auch ziemlich aktiv und wohl am ehesten bekannt aus seiner Zeit bei den Horror Thrashern F.K.Ü..

Gauntlet Rule haben bislang zwei Singles auf den Markt gebracht und nun lauert mit eingangs erwähntem Werk das Debüt der Schweden auf den Startblöcken. Zehn Songs mit einer Laufzeit von achtundvierzig Minuten stehen heute auf dem Speiseplan meiner Ohren.

„The Caneham House“ macht den Anfang und gibt gleich mächtig Gas. Etwas gewöhnungsbedürftig ist für mich die tiefe, aber cleane Stimme von Fronter Teddy. Das legt sich aber rasch und passt doch ziemlich gut. Geiler kraftstrotzender Heavy Metal drückt sich in meine Gehörgänge. Auch mit angezogener Handbremse wie etwa in „Run The Gauntlet“ und „The Well Of Shadows“ machen die Songs richtig Laune und zeigen, welches Stimmvolumen Frontmaschine Teddy zu bieten hat. Das Peter und Rogga einen handwerklich erstklassigen Job machen, muss ich an dieser Stelle wohl nicht extra betonen. Besonders Roggas sägende Gitarrenriffings bleiben im Ohr hängen und zermahlen alles. Klassischen Heavy Metal mit teils modernen Strecken bieten hier die drei Jungs und machen damit echt keine Gefangenen.

Hört euch dazu alleine mal den geilen Anfang von „Dying For My Dreams“ an. Hier übrigens mit keinem geringeren als Blaze Bayley am Gesang! Was für ein Hammertrack und mein Highlight der Scheibe. Hier merkt man zu jeder Sekunde und an jedem Akkord, dass hier keine Anfänger am Werk sind. Gut strukturierte Songs, cooles Songwriting und selbst langsamere Songs treten richtig Arsch, wie etwa „By The Gods Who Are Not“. Als weiteren Gesangsgast gibt es in „A Choir Of Angels“ die Taist Of Iron Fronterin Lorraine Gill zu hören, auch ein echt cooler Song. Mit dem abschließenden „Death Will Be Ours (And Ours Alone)“ gibt es nochmal achteinhalb Minuten überwiegend schleppenden Heavy Metal mit einem leichten Doom Einschlag auf die Ohren.

Tja, was soll ich abschließend schreiben? Gauntlet Rule haben mich mit ihrem Debüt schwer beeindruckt. The Plague Court ist ein absolut vielseitiges und spannendes Album mit technisch versierten Musikern und einer ziemlich fetten Produktion, das mich echt fesselt.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen