HALLIG – a distant reflection of the void

Das Intro aus Synthies lässt keinesfalls glaubhaft versichern, dass wir es hier mit fiesem Black Metal zu tun bekommen werden. Die Zweifel werden aber sehr schnell verwischt und lösen sich fast gänzlich auf, als “A Dawn Beneath Titanium Clouds” losknallt. Hallig bringen den Spirit des Black Metals der alten Schulte glaubhaft rüber, machen darin auch gern Abstecher in andere Gefilde des Metals. Die tiefen Klarvocals in Richtung Gothic und etwas Folk in den Gesängen, was in “Straight To The Ninth” recht deutlich wird, sollen dafür als erstes aufgezählt werden. Ein Schwenk rüber zu Unverzerrtem in “The Starless Dark” erinnert an die zweite Phase von Amorphis, anderenorts kann man punkig rocken. In diesem Zusammenhang müssen auch die superhochmelodischen Leads in “Neues Land” aufgeführt werden. Ein Song, der zusammen mit “Trümmer” und “Im Aufwärtsfall” gleich drei Tracks chic mit einem deutschsprachigen Titel offenbart. Sehr geil auch die Straightness im melodischen Intermezzo “Into Infinity”. Letztenendes reizen die Bochumer den Rahmen der alten Wurzeln voll aus, sind für manches Gemüt auch sicher drüber. Die zehn Tracks ergeben eine stattliche Gesamtspielzeit von über eine Stunde, in der es nicht langweilig wird. Außerdem bedient man sich einer klaren, sauberen und sehr aufgeräumten Produktion. Und weil das trotzdem alles mit gehörigem Druck kommt und schön Rabatz macht, ist das besser als gut und es sind mehr als sieben Punkte drin.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer