HAZZERD – delirium

Diese Mannschaft hier kommt aus Calgary. Bei klaren und druckvollen Soundverhältnissen zelebrieren die Jungs klassischen Thrash wie er im Buche steht, und legt auch gleich mit zackigem Geschrubbe los. Nichts anderes haben wir bei Anblick des Coverartworks erwartet. An Position Nummer drei steht „Sanctuary For The Mad“, das schon wegen seines Startriffs positiv auffällt und als Anspieltipp deklariert werden muss. Bereits in den ersten drei Tracks fiel das Spiel des Basses auf, das vierte „Victim Of A Desperate Mind“ darf er alleine eröffnen. Müßig zu erwähnen, dass auch bei den Soli keine Gefangenen gemacht werden. Sie fallen nicht zu knapp aus und haben eine Aussage. Manche der neun Tracks plus Intro beherbergen sogar zwei. Jetzt ist das ja bei Bands ja oft so, in denen ein Gitarrist für die Vocals zuständig ist, dass mal ein Instrumentalstück abfällt. Auf „Delirium“ ist es das sechsminütige „Call Of The Void“, ein eher seichter Schunkler. Erst „Dead In The Shed“ liefert danach wieder die kalte Kante, schön mit Highspeedgalopp, auffe Fresse und so. Und auch sonst werden wir mit allen Zutaten des klassischen Thrash Metals bedient, von Tempowechseln, über Doublebassfelder, bis zu melodischen Slowparts. Letztere finden in „The Decline“ ihren Höhepunkt. Diesem zweiten Album der Kanadier müssen die Daumen hoch gezeigt werden. Wer das zu sauber und aufgeräumt findet, den Rotz der Straße und den Mief des Proberaums vermisst, muss aber mindestens zugeben, dass dieser Vierer einiges auf dem Kasten hat. Daher sind nichts anderes als acht Punkte gerechtfertigt.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer