HEAVY SENTENCE – bang to rights

Es ist erst etwas über ein Jahr her, als Heavy Sentence auf der 2020er Ausgabe des Brofests in Newcastle gespielt haben. Es krachte und rockte derbe, damit waren die Jungs aus Manchester nicht zuletzt wegen der rough gebrüllten Eintonlagenvocals Härtegradsieger des Festivals. Das ist bei einer NWoBHM Veranstaltung jetzt nicht besonders schwer, wenn Atomkraft, Venom und Jaguar nicht spielen, doch dieses Ausrufezeichen muss gesetzt werden. Es rippt, rifft und motörheaded über die Distanz von zehn Tracks straight nach vorn, kein Song geht über eine Spielzeit von vier Minuten hinaus. Nach dem fulminanten Opener “Medusa” treibt “Cold Reins” nach vorne, gefolgt vom Dreschpflegel von “Age Of Fire”. Das funktioniert alles hammergeil bis jetzt. Und das, obwohl der Roughnessfaktor der Riffgitarren noch Luft nach oben hat. Mal sehen, ob das hohe Niveau gehalten wird. In “Edge Of The Knife” bekommen wir es tatsächlich mit noch melodischeren Ideen zu tun, die Vocals und der Arschtritt bleiben dabei so wie zuvor. Erst zum Anthem an Trackposition sechs wird die Schraube etwas nach rechts gedreht, aber nur einen Tick, schließlich soll die Bandhymne auch als solche rüberkommen. Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man solche Maiden-Leads wie auf deren ersten beiden Alben erkannt haben will. Darum passten Heavy Sentence nämlich auch ganz gut auf oben angeführtes Veteranenfestival. Unterm Strich bleibt eine der geilten Veröffentlichungen der letzten Wochen zu attestieren. Verdammt alle verfluchten Daumen nach oben!!!

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer