HELLFROST AND FIRE – fire, frost and hell

Seit einigen Tagen kreist mein Cursor im Musikordner der Neuigkeiten um den Bandnamen Hellfrost And Fire mit dem einfallsreichen Albumtitel „Fire, Frost And Hell“. Irgendwas sagt mir, dass ich da heute endlich mal reinhören sollte. Zu der Band gibt es noch nicht viel zu finden, nicht mal im Metal Archiv. Eine kurze Suche bestätigt meine Verwunderung nach den ersten Tönen des Openers „Legion Of Hellfrost And Fire“. Die Growls kommen von keinem geringeren als Kultfronter Dave Ingram! Okay, nun wird es doch interessant. Mit seinem Echelon Kollegen Travis Ruvo an den Drums und dem relativ unbekannten Amerikaner Rick DeMusis, der alle Saiteninstrumente beisteuert, walzen sich Hellfrost And Fire schnell in mein Herz. Das Trio spielt tighten Old School Death Metal, der meist im Midtempo angesiedelt ist und in einer Schnittmenge von klar Benediction, Bolt Thrower und etwas Unleashed seinen Platz findet. Rund einundvierzig Minuten feinster Todesmetal fallen über den Hörer her und Nackenbrecher wie „Black Secrets In The Splintering Walls“, „Debris Wrought From Winter“ oder das finale Schlachtwerk „Within And Without The Emperor’s Frontier“ lassen jedem Death Metal Jünger die Augen feucht werden. Daves markante Stimme verleiht der sehr geilen und fetten Produktion noch den letzten Schliff. Alle drei machen einen erstklassigen Job und die zehn Songs werden zu keiner Sekunde langweilig. Zehn Granaten, die dazu auch noch recht abwechslungsreich auf einen einstürmen.

Wiedermal habe ich gelernt, nicht alles nach dem äußerem Schein zu beurteilen. Hellfrost And Fire haben mit ihrem Debüt ein mächtiges Werk aufs Schlachtfeld geführt. Old School Deather können hier blind zugreifen und werden ihre dunkle Freude dran haben.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen

Mein erster Kontakt zu diesem Album war ein Blick auf das Cover. Sowohl der Bandname, als auch das schlichte schwarz-weiß-Artwork mit Pentagramm-Motiv suggerierten mir eigentlich relativ klar, dass es sich hier um eine wahrscheinlich junge Black Metal oder auch Black Thrash Combo handeln müsste. Als ich dann als nächstes das Bandfoto gesehen habe, musste ich aber erstmal stutzen und mich vergewissern, ob die beiden mir vorliegenden Bilder tatsächlich zusammen gehören. Mir schoss durch den Kopf: „Hä? Das ist doch Dave Ingram!?“ Und jawohl, bei Hellfrost and Fire handelt es sich in der Tat um eine neue Band bzw. ein neues Projekt des Sängers der britischen Death Metal Legende Benediction. Jetzt war ich sehr gespannt, was mich musikalisch erwartet… macht Ingram jetzt einen auf Black Metal? Es hat keine zehn Sekunden gedauert, um festzustellen, nö, macht er nicht. „Fire, Frost and Hell“ bietet das, was man von ihm erwartet, nämlich schnörkellosen Old School Death Metal. Die Scheibe bewegt sich durchgehend im groovigen Mid-Tempo und klingt, oh Wunder, fast genauso wie Benediction. Der Sound hat einen angemessenen Punch, und Ingrams Growls kommen richtig gut! Allerdings fehlt es dem Album an Profil. Ein Song klingt wie der andere, es bleibt nichts wirklich hängen, und das Tempo variiert so gut wie gar nicht. Der letzte Song des Albums, „Within And Without The Emperor’s Frontier“ setzt mit seinem punkigen Anfangsriff zumindest mal kurz einen Akzent, ansonsten lässt sich keins der Stücke wirklich hervorheben. Insgesamt ist das Ding solide gemacht und sauber gespielt, macht aber in meinen Augen irgendwie keinen Sinn. Zum einen liegt das am inhomogenen Gesamtkonzept mit dem irreführenden Artwork und dem etwas albernen Bandnamen (insbesondere im Kombination mit dem Albumtitel), und zum anderen an der offenen Frage, warum Dave Ingram mit neuer Mannschaft ein Album veröffentlicht, das sich komplett wie eine monotone und äußerst durchschnittliche Scheibe seiner eigentlichen Hauptband anhört. So sehr ich den alten Haudegen auch achte und respektiere, mehr als sechs Punkte sind hier leider nicht drin.

Wertung: 6/10
Autor: Felix Schallenkamp