HELLISH – the dance of the four elemental serpents

Von den zahlreichen Bands, die sich diesen höllischen Namen gaben, handelt es sich hierbei um die chilenischen Black / Thrasher. Seit rund zwölf Jahren lärmt das Quartett von mir unbemerkt vor sich hin und veröffentlicht eine Vielzahl von Tonträgern in dieser Zeit. Mit „The Dance Of The Four Elemental Serpents“ erscheint dieser Tage das dritte Full-Length Album der Südamerikaner über das viel gepriesene Essener Label Dying Victims Productions. So komme auch ich endlich in den Genuss, mir Hellish zu Gemüte zu führen.

Acht Tracks mit einer Laufzeit von rund zweiunddreißig Minuten sind auf dem Rundling zusammen gekommen. Bereits beim ersten Track „The Ancient Entity Of The Darkest Light“ fällt der sehr dominante Bass ins Ohr. Unser Jens hätte sicher seine helle Freude daran. Hier geht es gleich flott zur Sache und die Chilenen überrollen einen förmlich. Da steckt ne Menge Power und Hass drin. Fronter und Tieftonbediener Cristopher Aravena kreischt sich die Seele aus dem Leib und gibt dem speedigen Black /Thrash seinen letzten Schliff. Etwas ruhiger, aber nicht minder bösartig wird es bei der schleppenden Midtempo Nummer „Violent, Blood & Cold“, die mich zu Beginn gar teils an Dissection erinnert, bevor zum Ende hin der Fuß wieder auf dem Gaspedal geparkt wird. Schön reudig und roh gehen die Jungs hier zu Werke, so muss blackened Thrash Metal klingen und gerade Südamerikaner geben diesem musikalischen Inferno noch den letzten Kick, der für mich oft bei den Europäern fehlt. So bohren Hellish einem eine Speerspitze nach der nächsten in die Eingeweide, bis einschließlich meines persönlichen Highlights „Dreamlike Fears“, das kurz vor dem großen Finale ein letztes Mal alles abverlangt. Hellish schaffen es, trotz des meist hohen Tempos, jedem Song genug Abwechslung zu verschaffen, um diese Scheibe zu einem kurzweiligen Erlebnis zu machen. Besonders im bereits angesprochenen Finale, dem instrumentalen Titeltrack des Albums, können alle noch einmal zeigen, was sie können. Und das ist ne ganze Menge! Am eindrucksvollsten finde ich aber die Gitarrenfraktion, die hier ein unglaubliches Abschlussfeuerwerk abbrennt.

Warum sich Hellish so lange vor mir verborgen haben, bleibt ein Rätsel. Wichtig ist nur, dass sie es endlich zu mir geschafft haben. Die Chilenen liefern mit ihrer dritten Langrille ein solides Stück tiefschwarzen Thrash Metal ab und diese Scheibe macht echt Lust auf mehr.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen