HERETIC CULT REDEEMER – flagellum universalis

Die Freunde der Griechen von Heretic Cult Redeemer dürften dem dritten Album ihrer Helden entgegenfiebern. Die nämlich halten wieder einmal den Veröffentlichungsabstand von satten fünf Jahren ein. Das ist auch für Black Metaller eine lange Zeit, aber jetzt erscheint es ja endlich und es titelt „Flagellum Universalis“. Und dafür ist es mit einer stattlichen Gesamtspielzeit gesegnet. Das fast einstündige Ungetüm rattert und hämmert mit dem Eröffner „Lunar Reign, Lunar Apogee“ sofort ohne Kompromisse los. Zu Disharmonien in allen Härtegraden hallen röhrige Growls und schaffen unheilvolle Stimmungen. Zwischen fünf und achteinhalb Minuten Zeit benötigt der geneigte Hörer zum Durchhören eines Songs. Wenn er das durchhält, denn das anstrengende Liedgut verlangt seinem Hörer schon einiges ab. Zu finster wird es bei klarer Produktion und hellkratzigen Riffs nicht, aber angenehm wird hier auch nichts. So besteht auch das etwas melodischere „Ascending Perfection“ aus reichlich Quertönen, zu solch einer Soundfarbe passt das dominierende Grau auf dem Coverartwork ganz gut. Alles schräg und unangenehm? Nein, nicht der Mittelteil von „Eye Of The Saturnian Dawn“, denn hier verbinden pompöse und glatte Synthies beide Enden. Natürlich erwartet nun niemand mehr, dass sich zum abschließenden Zweiteiler „Primeval Cognition I“ und „…II“ irgendetwas ändert. Tut’s auch nicht. Also hat sich ein Album Durchhörer schon eng mit Heretic Cult Redeemer angefreundet, wenn er es in einem Zug durchhören kann.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer