HERETIC WARFARE – hell on earth

Seit langer Zeit liegt mir mal wieder ein physischer Tonträger vor, um ein Review zu schreiben. Sehr geile Sache – Danke Jungs! Dafür begeben wir uns auch in die schöne Stadt Münster, aus der die Death Metaller Heretic Warfare kommen. Seit neun Jahren gibt es den Vierer, seit zwei Jahren in der aktuellen Besetzung. Im Jahre 2014 haben die Nordrhein-Westfalen ihr erstes Lebenszeichen in Form eines zermalmenden Neun-Song Demos hinterlassen. Anno 2020 ist es nun an der Zeit für das martialische Debüt mit dem Titel “Hell On Earth”. Das apokalyptische Cover mit Panzern ist schon mal ein Hingucker.

Mindestens genauso apokalyptisch ist auch das Intro zu “Warfare On Heretic Scum”, welches aber schon nach kurzer Zeit Platz macht für den anrollenden Panzer. Eine mächtige Soundwand, die einem hier entgegenschlägt. Ein cleaner, leicht moderner Sound, der aber dennoch eine anständige Old School Attitüde hat. Geile Mischung, die die Jungs hier zusammengeschweißt haben. Besonders herausragend sind die Gitarrensoli, die ähnlich krank wie die von Großmeister Trey sind. Für diese zeichnet sich übrigens Ingo Fussangel verantwortlich, den der ein oder andere vielleicht noch von den Osnabrückern Sudden Death oder Death By Dawn kennt. Heretic Warfare klingen mächtig böse und hasserfüllt, woran Fronter Jan Wiltschut maßgeblich die Verantwortung trägt. Die Jungs machen meist ordentlich Tempo, was aber immer wieder mit Riffattacken und Soli aufgelockert wird. “Mass Murder Monument” beispielsweise überrascht mit einem groovenden Nackenbrecher Mittelpart, der einem automatisch den Kopf bewegt. So langsam stelle ich mir die Frage, warum ich vorher noch nie auf die Jungs aufmerksam geworden bin, denn was Heretic Warfare hier in sieben Songs geschmiedet haben, ist echt mal Hammer. Technisch ist “Hell On Earth” mal ganz hohes Niveau und sie haben ein Händchen dafür, die Gitarrenfrickelparts auf einem angenehmen Level zu halten, ohne dass es anstrengend wird.

Tja, das nenne ich mal ein giftiges Debüt und ich bin mir sicher, dass wir den Namen Heretic Warfare in Zukunft noch öfter lesen werden. Diese dreiunddreißg Minuten werden jedem Todesmetaller eine stattliche Beule in die Hose zaubern, soviel steht mal fest!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen