HEX A.D. – funeral tango for gods & men

Eine Kirchenorgel begleitet die Gitarre im Intro, auch in den sieben Tracks danach wird auf Tasteninstrumente nicht verzichtet. Diese gierigen Einlagen einer Hammond sorgen für etwas Dirty-Purple-Feeling, was dem Gesamtsound sehr gut zu Gesicht steht. Sehr flexibel ihr Bediener, der Herr Mags Johansen, der seine Instrumente in „One Day Of Wrath, Another Gesture Of Faith“ cool nach Manfred Mann kommen lässt. Was ebenfalls einen ziemlich schlanken Fuß macht, sind jene Ripp-offs zwischen den Riffs des ersten Songs „Seven Blades“, die das Teil zu einem echten Hinhörer machen. Die Progdoomer setzen auf straighte Geradeausbeats, Mid- bis Uptemporhythmen, bei denen man nicht aus dem Tritt kommt. Zunächst stellt rauhes Gebrüll die Vocals, später auf klare Gesänge. Emotionsgeladene Steigerungen erinnern irgendwie an die mittlere Phase von Monster Magnet, nur urwüchsiger. Immer wieder treffen wir auf Markantes wie wunderschöne Melodiebögen im Solo von „Hell Hath No Fury“, oder auf einige Spracheinspieler, auf die nicht verzichtet wird und die ganze Angelegenheit nur noch bunter macht. Für ein reines Progalbum einfach zu roh und zu derbe. Und genau das ist der große Pluspunkt bei dieser Band, denn an Arschtritt mangelt es hier nicht. Es passiert richtig was auf diesem fünften Album der Norweger, und besonders klasse ist, es klingt nicht wie tausend andere. Wer sich angesprochen fühlt, wird sich häufig mit „Funeral Tango For Gods & Men“ beschäftigen. Ein klarer Fall für acht Punkte!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer