HEXTAR – doomsayer

Unsere heutige Reise geht in eines der Lieblingsreiseländer der Deutschen. Genauer nach Italien. Hier hat sich 2018 die Heavy / Power Metal Fraktion Hextar zusammen gefunden. Das Quartett veröffentlichte seit dem schon drei Singles und sorgte 2020 mit ihrer ersten, selbstbetitelten EP für einiges an positiver Resonanz. Nach vier Jahren des Wartens ist es nun also an der Zeit für ihr Debütalbum mit dem Titel Doomsayer. Erfreulicherweise haben Hextar dafür auf keinen einzigen, alten Song zurückgegriffen, wie ja sonst immer mal gerne genommen. Die neun Tracks sind alle brandneu und kommen auf eine Spielzeit von rund vierundvierzig Minuten.

Mit einem gesprochenen Intro, das mich etwas an die britischen Hell erinnert, beginnt der Opener „Skies Of Strife“, das in „Nothing Is Eternal“ mündet. Beim ersten Durchlauf war mir schon dieser Song zu Power Metal-lastig. Beim zweiten Hören habe ich mich damit arrangiert und finde, dass die Südländer die Mischung aus Heavy und Power ziemlich gut hinbekommen haben. Schöne Melodiebögen, hier und da mal ein cooles Gitarrensolo und ein wirklich stimmgewaltiger Emiliano. Bei den vielschichtig aufgebauten Songs hat man nie das Gefühl, dass sie überladen sind und eben das macht sie doch recht spannend. Auch seichte, ja fast schon sphärische Klänge wie in „The Otherwordly Sin“ bekommen die Jungs passgenau in ihre Musik eingebaut. Immer wieder können die Italiener bei mir mit spannungsbildenden Intros punkten. Gut dosierte Chorusgesänge sind auch immer wieder zu finden. Dazu checkt mal „Crestfallen Hunter’s Tale“, der obendrein noch ziemlich geile Melodien bereit hält. Mit „A Requiem For Fools“, einem ruhigen Akustikgitarrensong, wird der Titeltrack „Doomsayer“ eingeleitet, ebenfalls eine echt coole und treibende Nummer.

Hextar machen es mir wirklich schwer, einzelne Songs heraus zu stellen, denn jeder ist auf seine Art echt stark und bildet in Gänze eine homogene Einheit. Hier und da muss man sich erst rein hören, das geht aber schnell. Die Italiener haben mit ihrem powervollen und fett produziertem Debüt ein echt tolles Werk abgeliefert, bei dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Selbst ich als Nicht Power Metal Fan bin beeindruckt von diesem Werk.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen