HORRIFIED – sentinel (EP)

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Horrified gaben, sind dies hier die Musikanten aus Newcastle Upon Tyne, diesmal mit einer EP. Wenn man ihre drei vorangegangenen Alben nicht kennt, dann erwartet man allein schon vom Bandlogo her die extreme Kante. Doch erstmal verzücken süße Klänge der Akustikgitarre. Der große Rundumschlag in Sachen Härte muss von den Proggern auch nicht erwartet werden. Die meisten der sechs Tracks starten unverzerrt sanft und auch das instrumentale Intermezzo „Celestial Tears“ fällt zuckersüß aus. Doppelläufige Soli beenden den Opener „The Pessimist“ und die Briten haben noch mehr solcher Ideen drauf. Hauptsächlich durch die spärlich vorhandenen, aber uncleanen Vocals von Gitarrist Daniel muss man sich eine nicht unpassende Kategorisierung beim Death gefallen lassen. Irgendwie kommt das Zeug stellenweise sogar thrashig. In „Crestfallen“ packen sie mal mehr den Holzhammer aus, wie im Finale des epischen Rauswerfers „The Perceiver“, geiles Stück, unbedingter Anspieltipp! Und weil der permanent hörbare Bass die eh schon warmen Klänge in der zeitgemäßen Produktion noch unterstreicht, bemerkt man auch allerorts, welch interessante Läufe er draufhat. Ein starkes Stück Musik mit beachtlicher Handarbeit für den metallischen Gourmet.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer