IGNIS HAERETICUM – autocognition of light

Ganz sicher weiß man schon nach den ersten lauterwerdenden Klängen des Openers “Glorious Wounds”, hierbei handelt es sich auf keinen Fall um Heavy Metal von der Stange, denn die Ausdrucksweisen des Songwritings lassen wenig Vergleiche zu Bekanntem zu, sondern gehen ihre eigenen Wege. So werden schon mal gut Punkte für den Wiedererkennungswert und die Eigenständigkeit gesammelt. Diese disharmonischen Lärmwellen lassen sich gern ellenlang in einer Tonlage aus, dazu gurgeln knusprig die Vocals aus voller Kehle. “Ekstasis” ist noch so ein Vertreter, der sich wie der Opener langsam aufbaut, allerdings die ersten zwei Drittel nur aus einem Ton besteht. Schon strange, aber nicht uncool. Wie man dabei deutlich merkt, werden zur Vervollständigung einiger Tiefen zusätzlich Synthies verwendet, denen jedoch keine führenden Rollen zugedacht wurden. “Lifting The Veil” lässt wieder richtig fliegen, ungestüm flattert Drumgeknall durch helle und schräge Gitarren, was schon nicht unbedingt straight und angenehm reinfließt, aber die Aufmerksamkeit des Hörers hoch hält. Ignis Haereticum haben schon etwas zu sagen, keine Frage. Dazu genügen ihnen die hellen Gitarren, ohne tiefe Riffs im Vordergrund. Bei Spielzeiten von deutlich über fünf Minuten bis fast acht erreichen die beiden auch bei bloß sechs Tracks eine stattliche Gesamtspielzeit. Dieses Duo wurde unter dem Namen Demogorgon gegründet, stammt aus Kolumbien und legt mit “Autocognition Of Light” sein zweites Album vor. Wer in seinem Black Metal mehr Atmosphäre braucht, findet sich hier am richtigen Ort.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer