INVINCIBLE FORCE – decomposed sacramentum

Wie mit abstürzenden Propellermaschinen eröffnen die Chilenen gleich zu „Doomed By The Vision“ ihr zweites Album. Die nach dem Destruction-Song benannten Extremisten haben ganz sicher viel alten Teutonen-Thrash getankt, laden sich aber auch noch große Füllmengen Death und Black mit drauf. Nicht weiter verwunderlich, dass die Mühlen zu „The Shadow Over Canaan“ an die alte Hannemann Riffschule erinnern. Ein Gedanke, mit dem man im Verlauf des Albums noch mehrmals konfrontiert wird. Es gibt sicher schlechtere Referenzen, als mit Slayer verglichen zu werden. Als ein weiteres großes Plus für die Umsetzung des Gesamtkunstwerkes darf der Sound beschrieben werden. Der zeigt sich tiefbrummig und klar, dass man die Bassläufe nicht nur erahnt, sondern auch hören kann. Wie hier unterste Ebenen breitflächig ausgefüllt werden, stellt ein Gewinn an Gefährlichkeit dar, der sehr gut mundet. Schlussendlich darf „Decomposed Sacramentum“ als weiterer Beweis dafür gesehen werden, dass aus Südamerika, und ganz besonders aus Chile, fast nur trendfreies Altschulzeug geliefert wird. Echt blöd nur, dass die Platte nach neun Songs und bloß siebenundzwanzig Minuten das Ende erreicht. Da hat man vor lauter Bangerei noch nicht viel Bier aus seiner Dose getrunken. Da wäre sonst eine höhere Bewertung drin gewesen. Also gleich noch mal von vorn gehört. Mal prüfen, ob wieder Propellermaschinen abstürzen …

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer