IRON FIRE – beyond the void

Die dänischen True- / Powermetaller von Iron Fire haben nun auch schon 22 Jahre auf dem Buckel. Und sie zählten für mich immer zu einem Genre, das ich zwar als durchaus hörbar, aber musikalisch meistens doch nicht allzu spannend abgetan habe. Für mich persönlich ist diese Richtung meist zu durchsichtig, zu austauschbar, meist ohne besondere Höhepunkte. Iron Fire selbst bildeten hier für mich immer eine kleine Ausnahme, schafften sie es doch, ihrer Version des Powermetal ein bisschen die übliche Glätte zu nehmen. Iron Fire klangen schon in der Vergangenheit für mich ein bisschen rauer, ein wenig härter als andere typische Vertreter des Genres. Nichtsdestotrotz hatten sie immer viele typische Phrasen und Plattitüden in ihren Songs, beschäftigten sich mit den üblichen Themen, die man bei dieser Musik erwartet.

Mit dem letzten Album “Among The Dead” wurde mein Eindruck noch ein wenig deutlicher. Thematisch verließ man die ausgetretenen Pfade rund um Fantasy und Schwertergeklirre und widmete sich hier einer Zombie-Apokalypse. Auch das vorliegende Album “Beyond The Void” beschäftigt sich von den Texten her nicht mehr ausschließlich mit Mittelalter-Themen, auch wenn die Themen Krieg und Schlachten definitiv nicht ausgeklammert werden. Das wäre dann sicher auch zu viel verlangt und ein zu radikaler Stilwechsel für die Dänen. Nein, man hört zum großen Teil deutlich, aus welcher Ecke Iron Fire musikalisch kommen, “Cold Chains Of The North” zum Beispiel bringt sicherlich viel Althergebrachtes, aber der True- bzw. Powermetal von Iron Fire beinhaltet auch deutlich andere Einflüsse. Und das gefällt mir. Vieles geht in Richtung des klassischen Heavy Metals, mir geistern beim Hören u.a. Accept durch den Kopf, was sicherlich keine Beleidigung für Iron Fire ist. Manchmal klingt ansatzweise ein wenig Running Wild durch und der ein oder andere Song (“Wrong Turn”, “To Hell And Back”) hat sogar Thrashmetal-Anklänge zu bieten.

Ja, gemischt mit diesen Elementen macht mir Power- / True Metal richtig Spaß. Was mir sonst an dieser Musikrichtung fehlt, nämlich die Abwechslung und ein paar überraschende Momente, genau das bringen Iron Fire auf ihrem aktuellen Album. Schöne fette und abwechslungsreiche Gitarrenriffs und ein ausgezeichneter Sänger inklusive. Gegen Power im Metal habe ich ja grundsätzlich erstmal so ganz und gar nichts. Daumen nach oben und acht Punkte von mir.

Tracklist:
01   Intro (0:39)
02   Beyond The Void (4:02)
03   Final Warning (3:55)
04   Cold Chains Of The North (3:39)
05   Wrong Turn (3:43)
06   Bones And Gasoline (4:53)
07   Old Habits Die Hard (3:51)
08   Judgement Day (4:33)
09   To Hell And Back (3:26)
10   One More Bullet (4:06)
11   The Devils Path (3:49)
12   Out Of Nowhere (3:32)

Martin Steene – Vocals/Bass
Kirk Backarach – Guitar
Gunnar Olsen – Drums

Wertung: 8/10
Autor: Wolfgang Haupt