IRONHAWK – ritual of the war path

Von der anderen Seite des Globus’ kommen Ironhawk. Das Trio aus Tasmanien ist seit 2012 aktiv und hat bislang zwei EPs auf den Markt geworfen. Nun haben sich die drei speedigen Heavy Metal Punks zu ihrem Debütalbum durchgerungen, welches mit einem passenden schwarz-weiß Cover um die Ecke kommt. Dying Victims Productions ist für mich momentan das Label der Stunde und somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass eben dieses Essener Ironhawks Erstlingswerk veröffentlicht. Zehn Songs finden sich auf „Ritual Of The War Path“ und bringen punkig, knackige sechsunddreißig Minuten auf die Uhr.

Mit dem etwas chaotisch klingenden „The Final Crusade“ geht’s los. Ein roher Sound und ein giftig keifender Simön Slaughter sind die ersten Merkmale, die mir auffallen. Meist geht es hier recht simpel zur Sache, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut. Der authentische Garagensound haucht den Songs Leben ein und man muss schon genau hinhören, um etwa in „Signal To Oblivion“ die eher zweitrangigen Gitarrenläufe zu entdecken. Ein hohes Energielevel kann man Ironhawk auf jeden Fall attestieren, leider wissen sie es (noch) nicht optimal zu entfesseln. Mit „Into The Circle“ bringen sie in der zweiten Hälfte des Songs mal coole Ideen und Tempowechsel ein, bei den Übergängen gibt es aber noch etwas Luft nach oben. Das treibende „Eternal Winter“ ist ein mächtiger Kracher, der direkt in die Nackenmuskulatur geht. Dunkel und reudig geht’s weiter im Text und meist zügig ballert einem das Trio ordentlich was vor den Latz. Wie auch in dem gemäßigteren „Gates Of Beyond“, das voll in die Fresse tritt. Als Abschluss dient der Titeltrack, der mit über fünf Minuten auch den längsten Song markiert und entsprechend abwechslungsreich ist.

Für von überproduzierten Klängen verwöhnte Ohren ist diese Scheibe sicher nix, aber die Musik kommt ehrlich aus den Boxen und ist sicherlich an der einen oder anderen Stelle verbesserungswürdig. Dennoch macht „Ritual Of The War Path“ Spaß und lässt einen oft an die guten, alten Tage zurückdenken, als Metal noch pur und roh war.

Wertung: 7,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen