KATAVASIA – magnus venator

Möglicherweise kommt Black Metal tatsächlich als beste Stilschublade für diese Griechen in Betracht, doch ohne sich zu sehr vom Kern zu entfernen, schaut man weiter über den Tellerrand. Ihr zweites Album fängt schon melodisch und metallisch an. Und etwas Primordial klopft an, wird aber nicht wirklich reingelassen. Schließlich kommen Katavasia nicht aus Irland, sondern aus Griechenland und lassen keine Melancholien mitschwingen. Der reinmetallische Aspekt offenbart sich bestimmter und man hat schon im Opener “Daughters Of Darkness” Bock zum Fistraisen, auch wenn mal Flöten und Trommeln wie in einigen Spielarten des Folks mit drin sind. Das Riff von “The Tyrant” würde mit diesen hymnischen Chören und ebensolchen Synthies auch auf einem neueren Manowar-Album eine gute Figur machen und obwohl diese neun Tracks meist so um die vier Minuten laufen, haben sie einen epischen Touch. Vier der fünf Mitstreiter sind außer dem im vergangenen Jahr hinzugekommenen Gitarristen Dimitris von Melan Selas noch in Black Metal Bands wie Aenaon und Varathon aktiv, und hier bei Katavasia schon seit 2014. Trägt der Fünfer auf beiliegenden Promofotos kaum Haupthaar und Sonnenbrillen, witterungsbedingt am Mittelmeer sicher auch angebracht, verrät das mehr über die stilistische Einordnung ihrer Musik als das bunte Coverartwork. Wer seinen klassischen Metal etwas angeblackt mag, kommt mit “Magnus Venator” auf seine Kosten.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer