KING KING – exile & grace

Es wird gerockt. Ganz so wie damals auf die klassische Art, mit Gitarre, Keyboards, Bass und Drums. Das scheint ihnen ganz locker flockig aus dem Handgelenk zu kommen. Angestrengt wirkt hier gar nichts, auch nicht die Vocals, die relaxt in tieferen Tonlagen bleiben. Etwas alte Deep Purple sind mit drin und ein warmer Groove des Basses, den man überall gut hören kann. “Betrayed Me” erinnert sogar an die Frühphase von Whitesnake. Vom momentanen Retrorausch ist nichts vorhanden, keine Rauchschwaden und kein Vintagesound. Dafür orientieren sich die neun attraktiven Songs selbst in Richtung Endsiebziger. Möglicherweise sind King King aus Glasgow auch für Poser interessant, zumindest werden die Fähnchenschwenker und Haarsprayartisten hier mitwippen. Ein Riff wie das von “Tear It All Up” wird aber jeden kriegen. Eine Ballade haben sie auch, die heißt “Find Your Way Home” und plätschert ohne Aufsehen zu erregen einfach so vorbei. Die Briten behalten einen klaren Kopf und setzen auf eine transparente Produktion ohne jeglichen Schnickschnack. Klingt das jetzt langweilig, wenn man sagt, “Exile Grace” ist ein ganz normales Rockalbum? Hoffentlich nicht, zumal die Qualität etwas dagegen haben wird.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer