KINGCROWN – wake up call

Kingcrown aus Frankreich existieren seit vier Jahren und haben sich wohl nicht lange mit Demos oder dergleichen aufgehalten. Mit „A Perfect World“ haben die fünf Jungs im Jahre 2019 ihr Debüt Album veröffentlicht und legen jetzt mit „Wake Up Call“ ihren nächsten Longplayer vor. Heavy / Power Metal steht bei den Franzosen auf dem Plan und mit David Amore (Drums) und seinem Bruder Joe (Gesang) sind sogar zwei mir bekannte Musiker an Bord von Kingcrown. Die beiden waren viele Jahre bei der Heavy Metal Institution Nightmare aktiv und konzentrieren sich wohl nun voll auf ihre neue Band. Elf Songs hat das Quintett auf ihr Zweitwerk gebannt und bringen es damit auf dreiundvierzigeinhalb Minuten Spielzeit.

Das seicht beginnende Titelstück nimmt schnell Fahrt auf und besonders die zackigen Gitarren machen Laune. Fronter Joe ist immer noch erstklassig bei Stimme und liefert einen super Job ab. Musikalisch klingt das ganze sehr modern und fesselt mich leider nur selten. Auch die teils epischen Chorusgesänge machen den Titelsong nicht unbedingt interessanter für mich. Am besten gefallen mir die starken Gitarrenparts und der Gesang bis dato. Die Songs laufen doch eher an mir vorbei, ohne dass groß etwas hängen bleibt. Mir sind die Tracks leider zu Power Metal lastig, auch wenn es hier und da echt geile Strecken zu entdecken gibt. „Lost Foreigner“ ist eine schön stampfende Nummer, die leider mit vielen seichten Tönen zu Nichte gemacht wird. So geht es auch weiter im Text. „Wake Up Call“ plätschert vor sich hin, immer wieder gibt es echt coole Ideen, die auch erstklassig umgesetzt werden, dennoch bleibt hinten raus wenig für mich übrig.

Kingcrown haben ein technisch wirklich gutes Album abgeliefert, was bei mir aber einfach nicht zündet. Gut, dass Geschmäcker verschieden sind, sonst würden wir ja alle das Gleiche hören. Soundmäßig und produktionstechnisch gibt es hier auch absolut nichts auszusetzen und Power Metal Fans sollten hier auf jeden Fall mal reinlauschen.

Wertung: 7,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen