KONTACT – full contact

2021 haben sich vier Kanadier zusammengefunden, um dem Science Fiction Heavy Metal zu frönen und nannten sich fortan Kontact. Im Folgejahr veröffentlichen sie ihre erste, vielbeachtete EP „First Contact“. Um der Thematik treu zu bleiben, heißt ihr erstes Full-Length folgerichtig „Full Contact“. Mit einem spacigen 80er Jahre Cover, was auch für ein PC-Spiel hätte Pate stehen können, macht der knapp dreiunddreißig Minuten lange Rundling optisch schon mal was her.

Mit einem kurzen Lautsprecher-Intro geht die Weltraumreise in Form von „Emperor Of Dreams“ los. Musikalisch ziemlich mächtig und schön fett produziert, muss ich mich doch erst kurz in den ungewöhnlich, aber durchaus passenden und vielschichtigen Gesang von The Alien reinhören. Bespickt mit dem ein oder anderen akustischen Sci-Fi Gimmick, geht der Song gut ab und hat auch ansonsten die ein oder andere Überraschung im Gepäck. Der Folgetrack „Doppelgänger“ geht um einiges flotter zu Werke und macht ebenfalls Lust auf mehr. Spätestens mit dem rhythmischen 80er Synthie Intro zu „Heavy Leather“ haben mich Kontact dann aber komplett in ihren (Strahlen)bann gezogen. Für die geilen Gitarrenläufe ist im Übrigen Matt B1257+12 Z, besser bekannt als Matt Ries, von Traveler verantwortlich. Schön abwechslungsreich und selten vorhersehbar gehen die Jungs hier zu Werke und so kommen immer wieder coole Parts wie etwa in „Ixaxar“ zum Vorschein. Absolut ungewöhnlich und eigenständig zocken sich Kontact durch ihre acht Songs und hinterlassen ein spookiges Gefühl der Freude. Zieht euch mal „Watcher At The Edge Of Time“ rein – geile, aber ziemlich abgedrehte Nummer. Das abschließende „Spetral Fire“ zieht das Tempo wieder an und ist ein treffender Ausklang einer echt interessanten Veröffentlichung.

Kontact haben mit ihrem Debüt mal ein mächtig skurriles Ausrufezeichen gesetzt. Nicht einfach zu beschreiben, also versuche ich es erst gar nicht. Hört euch dieses Teil from outer Space einfach selber an und macht euch ein Bild von diesem homogenen Gesamtkunstwerk, es lohnt sich auf jeden Fall und bei mir läuft das Teil direkt ein weiteres Mal, bevor die Aliens kommen und mich entführen…

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen