LEADEN FUMES – kanashibari

Jetzt mal ganz ehrlich. Vom Coverartwork her zieht sich doch kein Metaller diese Scheibe. Muss er auch nicht zwingend, es sei denn, er steht auf Rauch mit Geschmack. Der knarzige Bass fängt an. Eine Mischung irgendwo zwischen Stoner und Doom darf erwartet werden, doch von einer an den Tag gelegten, besonders hohen Einfachheit muss erkannt werden, es wird tatsächlich noch über den Tellerrand geschaut, und zwar vom Metal weg. Eine trocken hallende Unverzerrte tut ihr Übriges. Es stinkt nach alten Teppichen und Hühnerstall. Kann auch ein muffiger Proberaum sein, wie man ihn bei dieser Musik auch erwarten darf. Allein schon durch die Vocals, die in „The Fullness Of Being“ von gebrüllt auf noch knochiger und leiser schalten, wirkt alles auf diesem Album Erschaffene noch unheilvoller und skurriler. Das zweite Album der Einheit aus Basel kann schon was, ist ein Zuhörer und beschäftigt den abhörenden Interessenten. Auch schon deswegen, dass es ja sein kann, dass sich in den kargen Flächen doch noch etwas ändert. Sieht aber erst gar nicht danach aus, doch in den letzten Momenten des Siebenminüters „Inhospitable“ geschieht dann doch noch eine Überraschung, denn es wird bis zum Schluss volle Kanne gebolzt. Und wer jetzt glaubt, das war jetzt alles an Abweichung vom Thema, der möge sich auf ein kurzes fuzzy Solo im Zumacher „In Denial“ freuen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer