LEATHERWOLF – kill the hunted

Leatherwolf haben in den 1980er Jahren zwei legendäre selbstbetitelte, kultige Veröffentlichungen vorzuweisen (1984 und 1987), aber nach dem „Street Ready“ Album 1989 wurde es still um die Band und man löste sich 1991 auf. 1999 raufte sich die Band nochmals zusammen, um sich mit „World Asylum“ (2006, mit Wade Black hinter dem Mikro) und „New World Asylum“ (2007, Re-Release des 2006er Albums mit dem Originalsänger Michael Olivieri) auch albumtechnisch wieder zurück zu melden. Dann wurde es wiederum still um die Band, bis man 2019 mit der Single „The Henchman“ zurück meldete. In der Zwischenzeit gab es wieder einen Wechsel hinter dem Mikro und Keith Adamiak (auch bei Ninja Ghandi aktiv) ist nun der neue Gesangsakrobat bei Leatherwolf. Im November 2022 erschien dann das aktuelle Album „Kill The Hunted“, bei dem lediglich Drummer Dean Roberts vom Original Line-up übrig geblieben ist.

Die Veränderung an der Gesangsposition ist zwar eine grundlegende, aber genau hier liegt die Stärke des aktuellen Line-ups. Keith kann von den teils langsameren Nummern wie „Only The Wicked“ oder „The Henchman“ über Midtemporocker à la „Kill The Hunted“ und „(Evil) Empires Fall“ bis hin zu den Nackenbrechern in Form von „Hit The Dirt“, „Road Rage“ oder „Madhouse“ alles auf Topniveau rüberbringen. Letztgenannter Song stellt auch das absolute Highlight auf diesem Album dar und rechtfertigt trotz der gerade mal gut drei Minuten Spielzeit den Kauf dieses Albums alleine. Ein Zakk Wylde / Criss Oliva artiges Gitarrenriff und eine Vokalakrobatik, die an einen Jon Oliva zu seinen besten Zeiten erinnert (ja ganz alte Savatage Tage lassen grüßen), zeigen dem geneigten Zuhörer, wo der berühmt berüchtigte Hammer hängt. Die restlichen Songs sind ebenfalls stark und das Album weist eine gute stilistische Breite auf und wird dadurch nie langweilig. Die druckvolle, moderne Produktion (Randy Burns) drückt dem Album seinen charakteristischen Stempel auf, was schlussendlich zu sehr soliden acht Punkten führt. Ein tolles Album, welches ich in der Art von Leatherwolf nicht erwartet hätte.

Wertung: 8/10
Autor: Steph Bachmann