LETHAL STEEL – running from the dawn (EP)

Geil – endlich, waren so meine ersten Gedanken, als der Joxe mir dieses Scheibchen rüberschickte. Woher er nur immer weiß, womit er mich beglücken kann…? Lethal Steel kommen aus Stockholm und gehören zu der neuen Welle von Heavy Metal Bands, die den Spirit der frühen Tage einfängt. Bereits zweimal durfte ich das Quintett live erleben, das letzte Mal ist schon wieder einige Jahre her, glaube es war 2017, natürlich auf dem legendären Muskelrock im Smaland. Dort waren die Jungs sogar unsere Campingnachbarn und echt gut drauf. Lustig auch, als kurz vor dem Auftritt der Band der Gitarrist zu seinem Van lief und durchs offene Hinterfenster seine Gitarre aus dem Fond fummelte, die er offenbar vergessen hatte. Dafür haben die Jungs dann einen ordentlichen Abriss auf der Bühne abgeliefert, wonach ich sofort zum Merch musste, um mir das schicke dargebotene Baseball Longsleeve zuzulegen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Lethal Steel gerade ihr Debütalbum auf den Markt geworfen und waren doch sehr aktiv, was Livegigs anging. Nach einigen Besetzungswechseln wurde es ziemlich ruhig um die junge und hoffnungsvolle Band.

Umso mehr habe ich mich, wie eingangs erwähnt, über dieses Lebenszeichen der schwedischen Hauptstädter gefreut. Ein kurzer Blick auf die Tracklist verrät, dass es sich hier um eine 4-Track EP handelt.

Das eröffnende „Weekend Refugee“ beginnt sehr ruhig, fast schon melancholisch, bevor dann die bratenden Gitarren einsetzen. Frontsirenen Viktor hat immer noch eine Hammerstimme, die kräftig und streckenweise fast episch schmettert. Der Song ist abwechslungsreich, geht größtenteils zügig voran, hat aber auch seine ruhigen Breaks im Verlauf. Cooler Einstieg, der Lust auf mehr macht. „Stay Away“ brettert ebenfalls anständig nach vorne und Viktor zeigt hier schön, was er für eine Gesangsrange zu bieten hat. Echt gut gefallen mir die leichtfüßig klingenden Gitarrensoli und die teilweise mehrstimmigen Chorusparts. Das längste Stück der rund achtzehnminütigen EP ist echt mächtig. Das ist auch das Stichwort zum nächsten Stück, das auf den Namen „Ge allt“ hört und übersetzt „Gib alles“ heißt. Auf dem Debüt überzeugte man mit dem ebenfalls in Schwedisch gesungenen „Nattsvart“. Den Abschluss bildet das treibende „City Of Sin“, bei dem man gar nicht anders kann, als seinen Kopf bewegen. Geile Fistraising Nummer der Schweden, die für mich auch den höchsten Wiedererkennungsfaktor hat.

Zack – ist die EP auch schon zu Ende. Also nächste Runde einläuten, denn es lohnt sich sowas von. Lethal Steel haben sich nach vier Jahren Pause mit einem echten Kracher zurückgemeldet und es bleibt zu hoffen, dass der nächste Longplayer nicht auch weitere vier Jahre braucht, um veröffentlicht zu werden. Buy or die!

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen